Die Unternehmensgeschichte des alz
1984 bis 2023
Von der Hilfe zur Selbsthilfe zum professionellen Beschäftigungs- und Bildungsträger. Vier Jahrzehnte regionaler Dienstleister für Beschäftigung, Qualifizierung, Aus- und Weiterbildung, Beratung und Integration in Bremen-Nord.
1984-1988
Gründung und Anfangsjahre
„Der Weg von der Beschäftigungsinitiative zum professionellen Sozialunternehmen war ebenso steinig wie fordernd. Aber es hat sich gelohnt, zu kämpfen“
(Ulrich K. Ipach, GF alz von 1988 – 2023)Angefangen und losgelegt
Mitte der 80er Jahre des letzten Jahrhunderts beherrschte eine strukturelle Krise den nationalen und insbesondere den regionalen Arbeitsmarkt. Diese Wirtschaftskrise spiegelte sich in Bremen in einer Arbeitslosenquote von über 15 % wider. In der Stadtregion Bremen-Nord war die Quote sogar noch zwei Prozentpunkte höher.
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Anfang 1984 fand sich in Bremen-Nord im Stadtteil Blumenthal in Zeiten sich verstetigender hoher Massenarbeitslosigkeit eine Initiative arbeitsuchender und arbeitender engagierter Sozialdemokraten zusammen, um ein Forum für Beratung und Begegnung und ein Angebot der Hilfe zur Selbsthilfe für Arbeitslose zu schaffen. Es wurde eine entsprechende Satzung zur Gründung des Vereins „Arbeitslosenzentrum Bremen-Nord“ errichtet.Nach der Gründungsversammlung am 23. März gelangte diese mit den vertretungsberechtigten Vorständen am 15. Mai 1984 zur Eintragung in das Vereinsregister beim Amtsgericht Bremen-Blumenthal unter der Vereinsregisternummer 248. Damit wurde die Rechtsfähigkeit als eingetragener Verein hergestellt.
Die satzungsgemäßen Zwecke wurden zunächst in einer Beratungsstelle in einem ehemaligen Supermarkt in Lüssum in der Lüssumer Heide 1-3 umgesetzt. Hier entwickelte sich eine Beratungs- und Begegnungsstätte.
Bereits im Folgejahr wurde ein Teil einer ehemaligen Getränkeabfüllfabrik in Bremen-Rönnebeck in der Reepschläger Str. 113 angemietet, um dort mit gebrauchten Möbeln zu handeln. Diese wurden von privaten Haushalten kostenlos eingesammelt, aufgearbeitet und wieder verkauft. Ein gebrauchter Lastwagen wurde als Spende akquiriert. Somit war 1985 die Basis für das heutige MöbellagerNord, dem Wiederverwertladen, entstanden.
Im gleichen Jahr konnten die leerstehenden Räumlichkeiten des einstigen preußischen Polizeigefängnisses zu Blumenthal von 1912, zuletzt genutzt als Frauenhaftanstalt in Bremen-Nord, zur Nutzung als Arbeitslosenzentrum gewonnen werden. Hier wurde direkt hinter dem Amtsgericht in der Landrat-Christians-Str. 65a, die Geschäftsstelle des Vereins angesiedelt. Zu den Angeboten gehörte die Beratung von Arbeitslosen, das Vorhalten eines kleinen Cafés als Begegnungsstätte sowie Holz- und Metallwerkstätten als Selbsthilfeeinrichtungen.
Das Angebot des Möbellagers wurde in den Folgejahren so gut angenommen, dass die Mietfläche in zwei nachfolgenden Schritten vergrößert wurde.
Parallel zum sich entwickelnden Möbellager stagnierte die Akzeptanz und Förderung des Beratungsangebotes.
1989-1994
Neustrukturierung und Expansion
„Nichts ist so beständig wie der Wandel“
(Heraklit, um 500 v. Chr.)Umgebaut und ausgebaut
Vorstand und Geschäftsführung steuerten die Ausrichtung des alz 1989 elementar um. Der Selbsthilfegedanke wurde aufgegeben. Stattdessen wurde die arbeitsmarktliche Integration zur strategischen Hauptaufgabe des Vereins entwickelt.
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Als Leitlinie in den Mittelpunkt der Arbeit wurde die arbeitsmarktliche Integration, die Organisation von zusätzlicher, gesellschaftlich notwendiger Arbeit und die Durchführung und Konzeption von Projekten zur Beschäftigung und Qualifizierung gestellt. Die Betreuung und Beratung wurde integraler Bestandteil in der Durchführung von öffentlich geförderten Maßnahmen.Die maßgebliche Satzungsänderung im Jahre 1989 wurde von der Mitgliederversammlung mit großer Mehrheit verabschiedet. Ebenfalls wurde in diesem Jahr die Förderung des Umweltschutzes als eigenständiges Satzungsziel aufgenommen.
Zur Verstetigung der Arbeit des alz als Träger öffentlich geförderter Beschäftigung wurde im gleichen Jahr die erste Festeinstellung durch die Besetzung einer unbefristeten Geschäftsführungsstelle vorgenommen.
Die Kombination der sozialen und arbeitsmarktlichen Integration mit der Durchführung von abfallwirtschaftlichen Aufgaben im Bereich des Wertstoffrecyclings wurde zu Beginn der 90er Jahre des vorigen Jahrhunderts durch die Errichtung und Gründung des Recyclinghofes Nord in Bremen-Farge, Claus-von-Lübken-Str. 11-17 verwirklicht.
Nach der Übernahme und Eröffnung des Recyclinghofes Nord in 1989 wurde 1991 eine weitere Wertstoffannahmestelle in Bremen-Aumund, Martinsheide 6 eröffnet.
Der RecyclinghofNord stand für die Kombination von arbeitsmarktpolitischen Zielsetzungen mit umweltrelevanten Aufgabenfeldern. Der Betriebsbereich in Bremen-Aumund wurde 1994 im Rahmen eines Betriebsüberganges einer privatwirtschaftlichen Lösung zugeführt.Ein weiterer Meilenstein in der Entwicklung des alz war die Übernahme der berufsorientierenden Maßnahmen für schulentlassene Jugendliche an der Schnittstelle des Übergangs Schule/ Beruf am Standort Bernhardtring 9 in Bremen-Farge. In Zeiten einer außergewöhnlich hohen Jugendarbeitslosigkeit wurden vom Senator für Arbeit/ Landesamt für Weiterbildung 1992 die großen Werkstätten sowie das Personal übernommen. An diesem Standort gründete das alz 1992 einen weiteren Betrieb, die NordTechnik.
Zentrale Aufgabe war hier die Beschäftigung und Qualifizierung in der Metall- und Holzverarbeitung, der Farbgestaltung sowie im Garten- und Landschaftsbau. Hier werden individuelle Spielplätze entworfen und in der Region errichtet. Spielgeräte aller Art für innen und außen wurden ebenso produziert wie Möbel und Inneneinrichtungen für Schulen und Kinder- und Jugendbetreuungseinrichtungen. Im Marktsegment der Kombination des fachgerechten Spielplatzbaues, der Gestaltung öffentlicher Räume und der Ausstattung von Betreuungseinrichtungen mit der arbeitsmarktlichen Integration differenzierter Zielgruppen hatte sich die NordTechnik einen über die Landesgrenzen hinausgehenden hervorragenden Ruf erworben.
Die Zielgruppenstruktur wurde insgesamt erweitert. Es wurden Maßnahmen der Berufsorientierung für junge Erwachsene sowie die Beschäftigungsfähigkeit herstellende oder erhaltende Projekte für Erwachsene und ältere Arbeitslose im gewerblich/ technischen Bereich konzipiert.
Insgesamt erreichte das alz erstmalig eine Belegschaftsstärke von über 200 sozialversicherten Beschäftigten.
1995-1998
Arbeit und Kooperation
„Kreativität ist, Dinge miteinander zu verbinden“
(Steve Jobs, 1955 – 2011)Beschäftigt und vermittelt
In den drei Betrieben des alz, dem MöbellagerNord seit 1985, dem Recyclinghof Nord seit 1989 und der NordTechnik seit 1992, wurden die soziale und arbeitsmarktliche Integration der Maßnahmeteilnehmenden mit der Herstellung gesellschaftlich sinnvoller Produkte sowie der Erbringung volkswirtschaftlich nützlicher Dienstleistungen verbunden.weiterlesen
In enger Zusammenarbeit mit den Förderbehörden wurden Beschäftigungsprojekte und Qualifizierungsmaßnahmen für Arbeit suchende Jugendliche und Erwachsene konzipiert, angeboten und mit in den Folgejahren durchschnittlich 200 bis 250 Beschäftigten durchgeführt.Das alz intensivierte seine Kooperation mit Betrieben der Region, um letztlich über die Bereitstellung von Praktikumsplätzen seitens der Betriebe zu einer Erweiterung des Erfahrungshorizontes und des Praxiswissens der Teilnehmenden bis hin zur Übernahme in ein ungefördertes Arbeitsverhältnis zu kommen. Eine durchschnittliche Vermittlungsquote von 25 % zu dieser Zeit belegte, dass die betrieblichen Kooperationspartner von der Eignung und Zuverlässigkeit der Beschäftigten des alz überzeugt werden konnten.
Aus diesen Erfahrungen heraus ist 1998 das Projekt JobRotation entwickelt worden. Dieses Modellprojekt funktionierte so: Der Mitarbeiter eines Betriebes benötigte dringend eine Fortbildung. Damit kein Produktionsausfall entsteht, wurde dieser Mitarbeiter durch einen vorher eingearbeiteten Stellvertreter aus dem alz-Projekt JobRotation während der Fortbildung ersetzt. Dieser Stellvertreter erhält die Chance, betriebliche Erfahrungen zu sammeln und in ein festes Arbeitsverhältnis übernommen zu werden. Alle Beteiligten – Betriebe, Beschäftigte und Arbeitsuchende – profitierten in dieser Win-Win-Situation. Das Projekt Jobrotation wurde von Anfang 1998 bis Ende 2003 mit EU-Mitteln gefördert.
Der Projektstandort war zunächst am Bernhardtring 9 in Farge. Mit der Verlängerung der Projektlaufzeit um weitere drei Jahre ab 2001 wurde versucht, das Projekt von Bremen-Farge in größerer Innenstadtnähe zu verlagern. So wurden zunächst in der Horner Heerstr. 19 Räume gemietet und nachfolgend in Bremen-Neustadt in der Westerstr. 93a.
Dort wurde das Projekt in Kooperation mit dem Bildungsträger der Handwerkskammer Bremen durchgeführt. Eine Erhöhung der Vermittlungszahlen, die durch Auflagen der Fördergeber deutlich forciert wurden, konnte nicht mehr realisiert werden. Im Ergebnis wurde die Förderung nach sechs Jahren wegen nicht erreichter Vermittlungszahlen eingestellt.
1999-2001
Qualitäts- und Umweltmanagement
„Wer aufhört besser zu werden, hat aufgehört, gut zu sein“
(Philip Rosenthal 1919 – 2001)Dokumentiert und geprüft
Ein kontinuierlicher Verbesserungsprozess wurde zur Jahrtausendwende über den Fachverband, dem Verband Bremer Beschäftigungsträger, mit der Erstellung eines gemeinsamen Qualitätsmanagement-Handbuches unternehmensübergreifend initiiert. Die Entwicklung eines übergreifenden Qualitätsmanagementsystems sollte zu einer stetigen Erhöhung der Qualität und Transparenz der Arbeit führen. Die Umsetzung dieser Strategie hatte eine bundesweite Vorbildfunktion.
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Die im Jahr 2000 erfolgte Implementierung nach DIN EN ISO 9001 gewährleistete eine standardisierte Steuerung aller qualitätsrelevanten Prozesse, eine Vereinheitlichung in der Durchführung arbeitsmarktpolitischer Maßnahmen, eine Überprüfung der Organisation und die kontinuierliche Verbesserung. Zertifiziert wurde der Geltungsbereich Entwicklung und Durchführung von Beschäftigungs- und Qualifizierungsmaßnahmen, Bildungsangeboten und Integrationsprojekten.Hier wurde mit dem Schwerpunkt der Prozessbeschreibungen in der Durchführung öffentlich geförderter Beschäftigung zugleich die Basis für spätere Erweiterung der Unternehmensaktivitäten in Richtung Aus- und Weiterbildung gelegt. Die Weiterentwicklung der qualitätsrelevanten Prozesse und die Beschreibung im Qualitätsmanagement-Handbuch führte In Verbindung mit einer erfolgreichen Erstzertifizierung im Jahr 2006 zur zertifizierten Zulassung als Träger für die Förderung der beruflichen Weiterbildung mit der bundesweiten Geltung für alle Wirtschafts- und Bildungsbereiche nach der Anerkennungs- und Zulassungsverordnung Weiterbildung.
im Jahr 2001 erfolgte registrierte Zertifizierung nach der EG Öko-Audit-Verordnung für die Betriebsstätte NordTechnik, als erst zweites Unternehmen im Land Bremen. Sie bildete im Umweltmanagement den vorläufigen Höhepunkt eines mehrjährigen Verbesserungsprozesses bezüglich sämtlicher umweltrelevanter Produktionsfaktoren.
In einem Parallelprozess hatte der Recyclinghof Nord bereits 1999 die Erstzertifizierung zum Entsorgungsfachbetrieb erhalten, ein Gütesiegel für die Zuverlässigkeit und Fachkunde des Personals und des Betriebs in seinen abfallwirtschaftlichen Aktivitäten.
Später wurden nach inhaltlichen Weiterentwicklungen der Betriebe und Projekte nur noch die Zertifizierung nach der ISO 9001 und die Zertifizierung nach dem Recht der Arbeitsförderung weiterverfolgt. Dabei war das alz der erste Beschäftigungs- und Bildungsträger der die Erstzertifizierung nach der revidierten ISO 9001:2015 erfolgreich absolvierte.
2002-2004
Neue Beschäftigungs- und Integrationsprojekte
„Man muss immerfort verändern, erneuern, verjüngen, um nicht zu verstocken“
(Johann W. von Goethe, 1749 – 1832)Erneuert und vernetzt
Ab 2002 etablierte das alz im Stadtgebiet Bremen-Nord den vollkommen neuen QuartierserviceNord. Der QuartierserviceNord beinhaltete ebenso eine regelmäßige wie anlassbezogene Reinigung von Straßen und Plätzen in den drei Ortsamtsbereichen Blumenthal, Vegesack und Burglesum. weiterlesen
Die komplexe Zielsetzung war eine zusätzliche Reinigung lokaler Kristallisationspunkte, die Vermeidung zusätzlichen Müllaufkommens, die Ausübung von Vorbildfunktion und die Nutzbarmachung öffentlicher Flächen für Aufenthalt, Kommunikation und Spiel.Andererseits bot der Quartierservice nachbarschaftliche Hilfen für Bürger:innen der Region rund um das Aufräumen an. Im Einzelnen ging es dabei z.B. um Abholung von Gartenabfällen oder Strauchwerk, Unterstützung bei der Gartenpflege bei individuellen körperlichen Beeinträchtigungen sowie Mithilfe bei Aufräumarbeiten. Das gesamte Leistungsspektrum wurde wiederum mit der öffentlich geförderten Beschäftigung Langzeitarbeitsloser mit multiplen Vermittlungshemmnissen verbunden.
Im Weiteren kreierte das alz 2002 – 2004 das Projekt „Soziales Training gegen Ausländerfeindlichkeit“ und führte es in diesem Zeitraum durch. Eine Multiplikatorenschulung wurde mit Mitteln des Bundes-ESF-Programmes XENOS – Integration und Vielfalt – gemeinsam gegen Ausgrenzung und Diskriminierung -gefördert.
Hier war die Zielsetzung, TeilnehmerInnen in den Maßnahmen, AusbilderInnen und FachanleiterInnen, SozialarbeiterInnen und Stadtteilakteure sowie letztlich Betriebe und Wirtschaftsverbände zu einer Veränderung der Integrationsbereitschaft gegenüber MigrantInnen zu sensibilisieren, die individuelle Integrationsfähigkeit von MigrantInnen zu verbessern, um im Ergebnis eine Erhöhung der praktischen Integrationsmöglichkeiten zu erreichen. Allein Innerhalb der unterschiedlichen Projekte des alz war ein Anteil von Menschen mit Migrationshintergrund in Höhe von ca. 40 % gegeben.
Seit 2002 beteiligte sich das alz darüber hinaus erfolgreich an verschiedenen Wettbewerbsaufrufen der bremer arbeit gmbh und beschäftigte so in den eigenen verschiedenen Betrieben und Projekten insgesamt ca. 250 Teilnehmende.
Darüber hinaus führte das alz seit 2005 das Projekt Netzwerk Nord durch, welches im Vorjahr konzipiert wurde. Bei dem Netzwerk ging es darum, nicht Maßnahmen in den eigenen Betrieben durchzuführen, sondern bei einer Vielfalt kleinerer und mittlerer Einrichtungen mit Wirkungskreis in Bremen-Nord eine Vernetzung herbeizuführen und bis zu 80 Arbeitsgelegenheiten zu installieren.
Hier sollten Qualitätsanforderungen der Fördergeber in der Durchführung zusätzlicher Arbeit auf breiter regionaler Ebene umgesetzt werden. Auf der anderen Seite wurden die lokalen Akteure in ihrer Arbeit durch zusätzliche Arbeitskräfte unterstützt. Zugleich wurde diesen das aufwändige und Sachkunde erfordernde Antragswesen sowie die Personalakquisition abgenommen.
Die regelmäßigen Netzwerktreffen der zeitweise bis zu 15 Einsatzstellen bildeten dabei die Basis für den ständigen Austausch über Durchführungsproblematiken. Durch die flexible und offene Herangehensweise wurden in der mehr als zehnjährigen Laufzeit kontinuierlich neue Bedarfe erkannt und erweiterte Einsatzstellen generiert.
2005-2007
Zukunftsfähiger Unternehmensname und -standort
„Nomen est omen“
(Titus Maccius Plautus 250 – 183 v. Chr.)Etabliert und expandiert
Seit Mitte 2004 führte das alz einen neuen Vereins- und damit Unternehmensnamen. Initiiert durch die Geschäftsführung wurde durch Beschluss der Mitgliederversammlung der Vereinsname von Arbeitslosenzentrum Bremen-Nord geändert in Arbeit und Lernzentrum. Dieser aktualisierte Unternehmensname war Auftrag und Anspruch zugleich. Er war Programm und spiegelte sich in den Inhalten des Anfang 2005 neu festgelegten Leitbildes für das alz und in der Ausrichtung der Infrastruktur und Ressourcen des alz wider.
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In diesem Kontext hatte das alz zur Jahreswende 2003/2004 von der Bundesrepublik Deutschland die seit Jahren nicht mehr als Bundeswehr-Bekleidungskammer genutzte Immobilie an der Hermann-Fortmann-Straße 18 in Vegesack/Grohn erworben. Dieses im Herzen von Bremen-Nord gelegene Objekt mit Lagerhallen und Bürogebäuden auf einem 10.000 m² großen Grundstück in hervorragender infrastruktureller Anbindung bot die Möglichkeit, die betrieblichen Aktivitäten des Gebrauchtwarenhauses MöbellagerNord und die Werkstätten der NordTechnik an zentraler Stelle zukunftsfähig zu positionieren.Von hier aus wurde die Arbeit für die Region und für den Stadtteil neu ausgerichtet. Der Standort bot die Möglichkeit, die unternehmerische Tätigkeit des Arbeit und Lernzentrums mit dem neu gewählten Unternehmensnamen am neuen Ort mit den Inhalten zu füllen, die die Kompetenzen eines modernen regionalen arbeitsmarktpolitischen Dienstleisters herausstellen.
Mit der Ende 2004 erfolgten Neueröffnung des MöbellagerNord war ein erster wichtiger Meilenstein auf diesem Weg erreicht. Ende 2005 wurde der erste Bauabschnitt mit der Fertigstellung der Seminarräume und der Betriebskantine weitgehend beendet. Die Konzeption für den zweiten und dritten Bauabschnitt war entwickelt und ein weiterer relevanter Schritt sollte die Eröffnung der NordTechnik und des Geschäftssitzes des alz am neuen Ort Ende 2006/Anfang 2007 sein.
Zu diesem Zeitpunkt Ende 2006 verfügte das alz über 125 Arbeitnehmer und 280 Plätze in Arbeitsgelegenheiten, also insgesamt über 400 Beschäftigte.
Der Umzug der Verwaltung und der Werkstätten erfolgte, nach dem die Umbauarbeiten zuvor weitestgehend plangemäß beendet werden konnten, nach einem Großbrand in den Werkstätten am Bernhartring im Juli 2007. Nach einer Späne-Selbstentzündung in der Zimmerei an einem Samstag waren die gesamten Werkstätten sowie die Räume der Verwaltung und des Betreuungspersonals am Standort in Farge nicht mehr nutzbar. Glück im Unglück war insoweit die Option, in die fast fertig hergerichteten Faszilitäten am neuen Standort in Vegesack-Grohn umzuziehen.
2008-2011
Einstieg in Beratung, Aus- und Weiterbildung in unruhigen Zeiten
„Krise ist ein produktiver Zustand. Man muss ihm nur den Beigeschmack der Katastrophe nehmen“
(Max Frisch, 1911 -1991)
Ausgedehnt und krisengeschüttelt
Das Leistungsportfolio konnte Anfang 2008 durch die Übernahme und Fortführung der offenen Erwerbslosenberatung erweitert werden. Dieses zuvor von der Evangelischen Kirche durchgeführte Beratungsangebot, welches für das alz zugleich ein Stück „back to the roots“ bedeutete, wurde am neuen Standort in der Hermann-Fortmann-Str. integriert.
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Hier wurde unter dem Namen Arbeitslosen- und Sozialberatung Nord – AlsoNord – ein qualitativ hochwertiges Beratungsangebot vorgehalten, welches sich bis Ende 2014 hoher Nachfrage erfreute. Aufgrund des Renteneintritts des Fachpersonals wurde in Ermangelung personellen Ersatzes verbunden mit der Fokussierung auf Beschäftigung, Aus- und Weiterbildung nach sieben erfolgreichen Jahren das Projekt beendet.Im Rahmen der Zielgruppenarbeit im Quartier erfolgte 2009 eine erfolgreiche Teilnahme an einer Ausschreibung des Bundes im Programm Bildung, Wirtschaft und Arbeit im Quartier (BIWAQ). Der Stadtteilladen Lüssum initiierte niedrigschwellige Angebote der Lernhilfen für Schüler und Betriebspraktika an der Schnittstelle des Übergangs Schule und Beruf. Dieses Projekt, welches aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds und des Bundesbauministeriums finanziert wurde, führte räumlich ebenfalls zurück zu den Wurzeln des alz.
Der Projektstandort in der Lüssumer Heide 1-3 war genau derjenige, an dem die Gründungsväter und -mütter 1984 die erste Beratungsstelle eröffneten. Nach vier Jahren erfolgreicher Projektarbeit mit stetig zunehmender Akzeptanz und Kundenfrequenz gelang es allerdings nicht, eine Institutionalisierung des Angebotes zu realisieren.
Anfang 2010 unternahm das alz erste Schritte, um sich im Bereich Weiterbildung zu etablieren. In Kooperation mit einem privaten Bildungsanbieter wurde am Standort in Vegesack der sogenannte Bremer Lernweg entwickelt. Eine bis zu dreijährige Ausbildung im Einzelhandel wurde als Umschulung in abgeschichteten jährlichen Theorie- und Praxiseinheiten erstmalig angeboten. Die enge Verzahnung von schulischem Unterricht und Fachpraxis im Gebrauchtwarenkaufhaus in der Hermann-Fortmann-Str. erwies sich als gelungenes Konzept. Das alz begründete damit eine dauerhafte Marktteilnahme als Aus- und Weiterbildungsanbieter. Ab 2012 bot das alz die Ausbildung in alleiniger Regie an.
Ende 2010 entstanden durch massive Fördermittelverkürzungen existenzielle wirtschaftliche Probleme für arbeitsmarktpolitische Dienstleister in Bremen und auch national. Diese Unternehmen mussten mit einer bis zu 35%igen Mitteleinsparung umgehen. Auch das alz wurde in aller Härte davon getroffen. Zeitweise war die Grenze der finanziellen Leistungsfähigkeit erreicht.
Den betriebswirtschaftlichen Auswirkungen dieser Krise konnte das alz durch eine transparente interne Kommunikation in Verbindung mit einem Maßnahmenbündel entgegenwirken. Infolge zeitnaher starker Anpassungen der Personalressourcen durch Anpassung des Regiepersonals von 42 auf 28 Stellen, die Zusammenlegung von Standorten durch die Aufgabe des Recyclinghofes in Farge, die Auflösung von Rücklagen und die Umschuldung des Kontokorrentkredites zu einem weiteren
Annuitätendarlehen stellte das alz die Überlebensfähigkeit her.Die parallel angestrebte Eroberung von Marktanteilen im Weiterbildungssegment war strategisch für die zukunftsbezogene weitere Unternehmensentwicklung elementar.
2012-2016
Konsolidierung in Weiterbildung, Beschäftigung, und Aktivierung
„Wer immer tut, was er schon kann, bleibt immer das, was er schon ist.“
(Henry Ford 1863 – 1947)
Stabilisiert und erstarkt
Auf den Erfahrungen der Durchführung des Bremer Lernwegs basierend, platzierte das alz 2012 zwei neue zertifizierte Aus- bzw. Weiterbildungsmaßnahmen am Markt.
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Einerseits wurde erstmalig eine Umschulung in Teilzeit angeboten. Auf diese Weise sollten insbesondere Teilnehmende mit Kinderbetreuungsverpflichtungen ein adäquates Ausbildungsangebot gemacht werden. Die zweijährige Umschulung zum/zur ausgebildeten Verkäufer/in endete mit der Prüfung vor der Handelskammer Bremen.Andererseits wurde die Weiterbildungsmaßnahme zum Auslieferungsfahrer kreiert. Vor dem Hintergrund der zunehmenden Personalbedarfe bei Paket- und Lieferdiensten, aber auch in Anbetracht der allgemeinen Zusatzqualifikation einer Fahrerlaubnis für Kleinlastwagen und Flurförderfahrzeuge entwickelte sich ein nachgefragtes und zukunftsweisendes Qualifizierungsangebot.
Im Beschäftigungssegment gelang es ab 2012 das Modellprojekt „Bremer Konsens im Handwerk“ zu realisieren. Konzeptionell wurden dabei öffentlich geförderte Beschäftigung und Auftragsvergabe in privaten Handwerksbetrieben der Region miteinander verzahnt. Konkret bedeutete dies, dass Handwerksbetriebe, die bestimmte öffentliche Aufträge bekamen, verpflichtet werden sollten, im Rahmen der Erledigung Teilnehmende aus Beschäftigungsmaßnahmen einzubeziehen.
Dieses Projekt wurde in regelmäßiger Abstimmung mit dem Arbeitgeberverband Handwerk, der Handwerkskammer Bremen, der Agentur für Arbeit, dem Jobcenter, Immobilien Bremen und dem alz als Projektträger durchgeführt. Die enge Kooperation der Akteure bedeutete für alle Beteiligten Neuland zu betreten. Im Ergebnis wurde das Modellprojekt allerdings nach zwei Jahren wegen mangelnder Akzeptanz des Handwerks und damit fehlender Aussicht auf nachhaltigen Integrationserfolg eingestellt.
Ab 2012 konnte das alz erfolgreich mehrjährige Förderungen für sozialversicherte Beschäftigung Langzeitarbeitsloser im ESF-Bundesprogramm Bürgerarbeit einwerben. Es konnte einer mittleren zweistelligen Anzahl von Teilnehmenden vorheriger Fördermaßnahmen zumindest eine mittelfristige Perspektive bis zu drei Jahren geboten werden.
Nach Auslaufen der Bürgerarbeit gelang es im Bundesprogramm „Soziale Teilhabe“ wiederum bis zu dreijährige geförderte sozialversicherungspflichtige Beschäftigung zu realisieren. Beide Förderprogramme ermöglichten einerseits eine spürbare Verstetigung der betrieblichen Organisations- und Arbeitsstrukturen und andererseits wurden Beschäftigungs- und Integrationsperspektiven für viele Teilnehmende eröffnet.
Im Segment der Aktivierungsmaßnahmen behauptete sich das alz 2015 erfolgreich in zwei Ausschreibungen des Regionalen Einkaufszentrums Nord der Agentur für Arbeit.
Zum einen realisierte das alz das Förderzentrum Nord als Juniorpartner eines großen Weiterbildungsanbieters. Zum anderen gelang es den Zuschlag für das lokale Beschäftigungszentrum (LoBeZ) zu bekommen. Diese Maßnahme wurde zunächst mit dem alz als Hauptbieter in Kooperation durchgeführt.
In beiden Konzeptionen sollten arbeitsmarktferne Teilnehmende durch die Kombination von Beschäftigung, fachtheoretischer Unterrichtung und individueller sozialpädagogischer Begleitung für die Aufnahme einer Arbeit fit gemacht werden.
Nach jeweils dreieinhalbjähriger Projektlaufzeit in Bietergemeinschaft führte das alz anschließend zwei Jahre lang das berufliche Orientierungszentrum (BOZ) in alleiniger Trägerschaft durch. In insgesamt knapp sechs Jahren hatte sich das alz an einem umkämpften Markt erfolgreich behauptet, bevor die Maßnahme aufgrund fehlender Nachfrage seitens des Jobcenters eingestellt wurde.
2017-2020
Stadtteilarbeit und Sozialer Arbeitsmarkt
„Sozial ist, was Arbeit schafft“
(Angela Merkel, 2003)
Konzipiert und realisiert
Im Jahr 2016 entwickelten die Beschäftigungsträger alz und BRAS ein Bremen weites Beschäftigungsangebot für aus dem syrisch-irakisch-kurdischem Kriegsgebiet Geflüchtete. Die AGH-Maßnahme Arbeit und Integration kombinierte erstmalig Arbeitsangebote in vielfältigen Beschäftigungsbereichen mit einer begleitenden Sprach- und Kulturmittlung. Ab 2020 führte das alz die Maßnahme in Bremen-Nord in Eigenregie durch.
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Ein Ausbau der sozialversicherten Beschäftigung einschließlich der Refinanzierung der begleitenden fachlichen Anleitung und Flankierung konnte über die Teilnahme am Landesprogramm Perspektive Arbeit (LAZLO) erreicht werden.Weitergehend wurden fünf neue Projekte für die unmittelbare Stadtteilarbeit geschaffen.
Auf dem unmittelbar an das alz angrenzenden ca. 2.200 m² großen verwilderten städtischen Grundstück wurde begonnen, einen oberirdischen Modellgarten zu kreieren. Auf der Basis eines Zwischennutzungsvertrages wurde das Gelände zunächst entkernt, um anschließend stückweise Schauobjekte als Beispiele städtischen Gärtnerns auf versiegelten Flächen zu entwickeln. Das farbenfrohe, ideenreiche und ungewöhnliche Urban Gardening avancierte zu einem außerordentlichen Publikumserfolg und entwickelte eine große regionale Ausstrahlung.
Darüber hinaus konzipierte die Geschäftsführung die Umwandlung der Betriebskantine in ein offenes Angebot der Tagesgastronomie am zentralen Standort in der Hermann-Fortmann-Strasse . Von 7.00 bis 17.00 Uhr wurde Frühstück, Mittag und Kuchen im vollkommen neu mit Upcyclingmöbeln ausgestatteten Bistro „Mahlzeit“ angeboten. Mit einem täglich wechselnden Mittagsgericht – später alternativ mit einem vegetarischen Essen – gelang es nach der Entscheidung mit festangestelltem förderunabhängig rekrutiertem Führungspersonal sich einen festen Platz am Markt zu erobern. Mit einer vergünstigten Preisstaffelung für Teilnehmende und Regiepersonal wurde weitergehend die Mitarbeiterbindung unterstützt. Mit dem entwickelten Image eines preiswerten, aber qualitativ wertigem Speisen- und Getränkeangebot konnten die Angebote des Möbelladens und des Urban Gardening erfolgreich komplementiert werden.
Auf Anregung des Jobcenters errichtete das alz 2017 im Bewohnertreff Grohner Düne in der Bydolekstr. 5 die Kreativwerkstatt international. Hier wurde insbesondere migrantischen Frauen aus dem Quartier die Möglichkeit gegeben, sich über Arbeit ein stückweit aus dem klassischen Rollenbild herauszulösen. Diese AGH erfreute sich andauernd einer regen Nachfrage, so dass alle Plätze nahezu jederzeit ausgelastet waren.
In der Kombination sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung Langzeitarbeitsloser mit kommunalem, unmittelbar erlebbarem praktischen Nutzen konzipierte das alz Ende 2018 das Projekt Umweltwächter. In den drei Nordbremer Stadtbezirken waren jeweils fünf Umweltwächter finanziert über das Programm Teilhabe am Arbeitsmarkt damit beschäftigt, in Absprache mit den Ortsämtern und dem Umweltbetrieb Bremen Straßen und Plätze entsprechend lokaler Bedarfslagen zu reinigen. Diese Tätigkeit führte regelmäßig zu großer Anerkennung und Respekt bei den Nordbremer Bürger:innen. Das Modellprojekt hatte Signalwirkung und wurde in den Folgejahren in unterschiedlichen Strukturen stadtweit ausgebaut.
Auf den Erfahrungen der Projektarbeit und Vernetzung in der Großwohnanlage Grohner Düne aufbauend, konnte mit Beginn Mitte 2019 ein für das alz neuartiger Ansatz realisiert werden. Mit ESF-Mitteln gefördert wurde das Projekt Dünenweg konzipiert und für drei Jahre bewilligt. In gemieteten Geschäftsräumen innerhalb einer Ladenzeile in der Friedrich-Klippert-Str. 10 entstand eine Beratungs- und Begegnungsstätte für Frauen mit Migrationshintergrund mit gleichzeitiger temporärer Betreuung von Kleinkindern. Dieser vielversprechende Projektansatz erwies sich als voller Erfolg. Die angestrebten Teilnehmendenzahlen für Beratung und Workshops wurden deutlich übertroffen.
Mit Beginn des Jahres 2019 wurde mit einer Reform des SGB II die gesetzgeberische Grundlage für den sogenannten sozialen Arbeitsmarkt geschaffen. Dieser Ansatz bedeutete einen Durchbruch zur gesellschaftlichen Anerkennung der Notwendigkeit eines öffentlich geförderten Arbeitsmarktes für Langzeitarbeitslose. Mit dem § 16i wurde eine bis zu fünfjährige Beschäftigung zuvor sieben Jahre Langzeitarbeitsloser im allgemeinen Arbeitsmarkt mit einer Anfangsförderung von 100% bezuschusst. Für diese Förderoption hatten Beschäftigungsträger jahrelang gekämpft.
Im alz konnten binnen Jahresfrist über 50 Arbeitsplätze in unterschiedlichsten Beschäftigungsfeldern eingerichtet werden. Beschäftigungsstellen bei gemeinnützigen Trägern wurden zugleich über Landesmittel für Anleitung und Flankierung sowie entstehende Finanzierungslücken bei degressiver Förderhöhe des Bundes kofinanziert. Ein Meilenstein in der Beschäftigungsförderung.
Im Sommer 2020 überzeugte das Konzept des alz über die Erstausbildung die Fördergeber im Ausbildungsverbund Bremen. Mit insgesamt fünf Ausbildungsplätzen für Tischler/innen, Maler/innen und Bürokaufleuten startete die fachpraktische Ausbildung. Im Folgejahr wurden die Plätze um Ausbildungen für Einzelhandelskaufleute und Koch/Köchin auf insgesamt 18 Auszubildende erweitert und später in 2022 für neue eintretende Azubis verlängert. Insgesamt hatte sich das alz damit im Erstausbildungssegment erfolgreich etabliert.
2021-2023
Nachhaltigkeit und Unternehmensstrategie
„Erfolgreich zu sein setzt zwei Dinge voraus: Klare Ziele und den brennenden Wunsch sie zu erreichen“
(Johann W. von Goethe)
Fokussiert und zukunftsorientiert
In der Gestaltung der innerbetrieblichen Prozesse ebenso wie in seiner Außenwirkung hatte sich das alz Mitte 2020 abermals grundsätzlich neu ausgerichtet. Die Beobachtung der Wirkungen des unternehmerischen Handelns auf das lokale und regionale Umfeld wurde ebenso selbstkritisch bewertet, wie die Zielgruppenadäquanz der Produktions- und Dienstleistungstätigkeit.
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Der 1992 gegründete Bereich Spielplatz- und Spielgerätebau mit seinem erforderlichen technischem Know-how erwies sich als niedrigschwelliges Beschäftigungsfeld für Geringqualifizierte zunehmend ungeeignet und förderrechtlich problematisch. Andererseits konnten die vielfältigen Gewerke in den Werkstätten ein nachhaltiges Einsatzfeld zur Kreation von Upcyclingprodukten jeglicher Art herstellen, da der Materialzufluss über realisierte Haushaltsauflösungen sowie Sachspenden gesichert war. Der Verbleib von Gebrauchtmaterial im Wertstoffkreislauf diente weitergehend dem Klimaschutz durch Ressourceneinsparung im größeren Stil.Im Ergebnis wurden die Spielgeräte- und Spielplatzbauwerkstätten zu Klimaschutz- und Upcyclingwerkstätten umstrukturiert. Der Vertrieb von gelungenen Produkten wurde über den Wiederverwertladen – das Möbellager – installiert.
Interne Kundenzufriedenheitsbefragungen ergaben deutlich verbesserte Werte bei den Beschäftigten.
Der Fokus Nachhaltigkeit wurde als eigenständiger Wert in Leitbild und Satzung des Unternehmens aufgenommen.In der Folge waren 2022 Projektanträge zum Klimaschutz erfolgreich. Erstmalig wurde ein die Handlungsfelder Mobilität, Gardening, Ernährung und Upcycling umfassendes dreijähriges Projekt zum alltagsbezogenen Klimaschutz im Quartier in den Förderkreis der Senatorin für Umwelt aufgenommen.
Darüber hinaus gelang es einen Projektantrag zu investiven Vorhaben bei der Senatorin für Arbeit zur Bewilligungsreife zu bringen. Hiermit wurde die digitale Projektverwaltung, die LED-Umrüstung der Beleuchtung sowie eine Photovoltaikanlage auf dem Dach des Verwaltungsgebäudes mit erheblichen Volumina unterstützt.
Beginnend zum Ende der 10er Jahre wurde die Nachfolge in der Geschäftsführung in das organisatorische Entwicklungskonzept des alz aufgenommen. Der geplante Übergang des langjährigen Geschäftsführers in den Ruhestand 2023 wurde durch eine offensiv gelebte Reorganisation der kaufmännischen, operativen und strategischen Führungsaufgaben vorbereitet.
Die praxisorientiert organisierten Leitungsaufgaben mit klar definierten Managementverantwortlichkeiten hatten ihre erste relevante Bewährungsprobe in der Coronaviruskrise ab 2020 zu bestehen. Durch ein abgestimmtes und unaufgeregt kommuniziertes Handlungskonzept gelang es dem alz sicher und stabil durch die Pandemie mit Ihren unmittelbaren und einschneidenden Auswirkungen auf die unternehmerische Tätigkeit zu navigieren.
Insgesamt stellt sich das alz 2023 organisatorisch wie inhaltlich künftigen Anforderungen gegenüber als operativ bestens vorbereitet, finanziell leistungsfähig und unternehmenspolitisch strategisch klug ausgerichtet dar.
Das alz besitzt nach 40 Jahren Tätigkeit eine hohe öffentlicher Anerkennung in der Region und ist für die Zuwendungsgeber ein zuverlässiger und wertvoller Partner.
2024
40 Jahre Arbeit und Lernzentrum
Vier Jahrzehnte Menschen, Ideen und Geschichten
Das Arbeit und Lernzentrum feiert Jubiläum und blickt zurück
Das Arbeit und Lernzentrum (alz) wird 40 und kann viel erzählen. Geschichten von einem unerwarteten Umzug und der Betonwüste, die zur blühenden Oase wurde. Von einem geheimen Bananenkeller, Bundeswehrstiefeln und einem Arbeitsplatz, an dem viele Menschen ihre Zukunft gestaltet haben – und es bis heute tun. Es sind vier ereignisreiche und
spannende Jahrzehnte, die beweisen, dass mit Kreativität, Flexibilität, Durchhaltewillen (und ab und zu ein wenig Glück) viele Ideen Wirklichkeit werden können.